Warum wird der Herzmuskel bei EMS-Training nicht beeinflusst?

Der Herzmuskel hat eine besondere Muskelstruktur: Er besteht einerseits aus Querstreifen mit zentralen Zellkernen, andererseits bilden unregelmäßig verzweigte Zellen ein dreidimensionales Netzwerk, die sog. Glanzstreifen; zudem liegen zwischen den Myofibrillen viele Mitochondrien. Die Herzmuskulatur kontrahiert rhythmisch, willensunabhängig und langsamer als die Skelettmuskulatur. Die dafür notwendigen elektrischen Signale erzeugt das herzeigene, autonom arbeitende Errgegungsbildungs- und -leitungssystem, bestehend aus Sinus-Knoten, AV-Knoten, HIS-Bündel und kleineren Verzweigungen.

Im Gegensatz zu den kurzen Aktionspotenzialen der Skeletmuskulatur dauern die Aktionspotenziale am Herzen erheblich (bis zu 200-fach!) länger, bedingt durch ein langanhaltendes und langsameres Kalziumionen-Einströmen. Während des Aktionspotenzials ist die Herzmuskulatur weitgehend unerregbar, was ein Aufsummieren der Kontraktionen wie beim Skelettmuskel verhindert. Außerdem liegt die Frequenz, mit der der Herzmuskel beeinflusst werden kann, bspw. durch Defibrillatoren oder wie es bei Schrittmachern genutzt wird, mehr als 1.000-fach über den bei niederfrequenten Impulsen genutzten Frequenzen, hier werden lediglich Werte bis max. 120 Hertz erreicht.

Für eine Beeinflussung des Herzmuskels wären also Ströme von 10.000Hz und mehr nötig, die mit dem miha bodytec nicht erreicht werden können. Lediglich über die Anstrengung während der Belastung wird das Herz eine Anpassung an das Training in Form einer Erhöhung der Schlagfrequenz vornehmen, wie bei jeder anderen körperlichen Betätigung auch. Diese ist jedoch weit niedriger als z.B. bei den meisten Kraft- und Ausdauertrainings. Das Training mit Ganzkörper-EMS stellt für den gesunden Herzmuskel also keine Belastung, sondern einen willkommenen Trainingsreiz dar.

Posted in FAQs, Herz.