Darf ich während der Schwangerschaft trainieren, bzw. wenn ich noch nicht weiß, dass ich schwanger bin?

Schwangerschaft gilt als sogenannte „relative“ Kontraindikation. „Relativ“ bedeutet, dass für das Training besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten und dass es nicht in allen Regionen ohne weiteres angewendet werden darf. Es finden sich bisher zwar keine Hinweise darauf, dass ein Training in den ersten Wochen, wenn Ihnen die Schwangerschaft unter Umständen noch gar nicht bekannt ist, einen negativen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf haben könnte (es ist nach ersten Erfahrungen sogar durchaus möglich, dass durch die Kräftigung der Beckenboden- und Tiefen-Muskulatur die Schwangerschaft sogar angenehmer verlaufen könnte).

Aus Sicherheitsgründen vertreten wir jedoch folgende Position: Speziell der Bauchbereich sollte nach heutigem Stand bei EMS ausgespart werden, eine Ganzkörperstimulation ist damit nicht mehr möglich. Die komplexen Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten des miha bodytec gerade im präventiven Bereich können bei nur lokaler Stimulation nicht mehr ihre volle positive Wirkung entfalten. Unter Umständen könnten auch negative Auswirkungen möglich sein.

Wir raten daher grundsätzlich nach Feststellung der Schwangerschaft vom Einsatz des miha bodytec ab!

Schon in der Frühschwangerschaft kommt es zu deutlichen Veränderungen im mütterlichen Organismus v.a. Gewichtszunahme, veränderte Schwerpunktverlagerung mit verstärkter Lendenlordosierung, veränderte Statik-Auflockerung in Sehnen, Bändern und Gelenken, Blutvolumenzunahme, Zunahme der Venenkapazität, labiles Blutdruckverhalten, erhöhter Sauerstoffbedarf, verminderte Pufferbasen im Blut, raschere Hypoglykämie und erschwerte Thermoregulation.

Besondere Sicherheitsmaßnahmen müssen daher zum Schutz des Fötus beachtet werden: Vermeiden Sie lange Dauerbelastungen! Der Fötus verfügt über keine eigene Hitzeregulation. Bei Überhitzung oder verstärkter Durchblutung der Extremitäten und der Haut kann die Versorgung des Fötus leiden. Hohe Körpertemperaturen sind daher unbedingt zu verhindern! Vermeiden Sie intensive Belastungen! Zu hohe Intensitäten bewirken Anstiege von Stress- und Leistungshormonen, was unter Umständen vorzeitige Wehen auslösen kann. Ebenso erhöht sich dadurch die Gefahr von Blutdruckanstiegen und Hyperthermie. Vermeiden Sie jede Unterzuckerung während des Trainings! Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr und nehmen Sie während des Trainings ggf. kohlenhydrathaltige Getränke zu sich, um die Versorgung vom Mutter und Fötus in ausreichendem Maße zu gewährleisten. Nicht bis zur Erschöpfung trainieren! Reduzieren Sie Trainingsdauer und –intensität und trainieren Sie dafür häufiger, kürzer und weniger intensiv.

Sofern Sie ärztliche Freigabe für das Training mit miha bodytec erhalten, beachten Sie bitte folgendes: Wenn Sie vorher nur wenig trainiert haben, sollten Sie sich nur mäßig belasten, d.h. Ihrem subjektiven Belastungsempfinden entsprechend eine eher leichte Intensität anstreben (3 = „leicht“ auf einer Belastungs-Skala von 1-10), kompletten Neueinsteigern ist dagegen eher vom Training abzuraten. Wenn Sie dagegen schon vorher sportlich aktiv waren und regelmäßig mit Ganzkörper-EMS trainiert haben, können Sie, nach ärztlicher Freigabe, mit leichten Änderungen Ihr bisheriges Training fortführen. Ein gut trainierter Körper kann neben einer erleichterten Geburtsphase eine schnellere Rückkehr zu Leistungsfähigkeit, Gewicht und Zustand vor der Schwangerschaft ermöglichen. Das Training muss allerdings über den gesamten Zeitraum an Ihrem Schwangerschafts-Verlauf angepasst und überwacht werden; besonders Intensität, Dauer und Häufigkeit des Trainings sind individuell auf den Prozess abzustimmen. Konsultieren Sie nach Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt hierzu eine erfahrene Trainerin oder einen erfahrenen Trainer bzw. Therapeuten; von Training ohne professionelle Anleitung ist dringend abzuraten!

Wichtig: Eine Schwangerschaft stellt eine relative Kontraindikation bei Elektromuskelstimulation dar; es gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen, die einer Ganzkörper-Anwendung von EMS entgegenstehen! Wir raten daher grundsätzlich nach Feststellung der Schwangerschaft vom Einsatz des miha bodytec ab! Nur Ihr behandelnder Arzt kann unter Berücksichtigung aller Umstände entscheiden, ob und in welcher Form das Training während der Schwangerschaft für Sie möglich ist.

Nur unter Berücksichtigung aller Umstände und unter Voraussetzung ärztlicher Unbedenklichkeit dürfen Sie mit dem Training mit miha bodytec fortfahren. Folgende Einschränkungen sollten dann zusätzlich zu den ärztlichen Vorgaben berücksichtet werden:

  • Die Anstiegszeit manuell verlängern auf 0,7-1,0 Sekunden für einen sanften Impuls
  • eine leichte Intensität wählen (Skalenwert 3-5 niemals überschreiten)
  • Impulspausen statt Dauerimpulse
  • maximal 15 Minuten Trainingsdauer
  • Bauchelektroden weglassen
  • Flanken und unteren Rücken nur noch mit geringer Intensität trainieren oder ebenfalls ganz weglassen
  • Stoffwechselprogramme wegen der erhöhten Durchblutung nicht mehr durchführen
  • keine Übungen im Liegen durchführen
  • Rotation vermeiden
  • besondere Achtung auf Beckenboden-Übungen legen (Ihr Trainer wird Sie dahingehende anleiten).

Im letzten Schwangerschaftsdrittel darf kein Training mehr mit Ganzkörper-EMS ausgeübt werden! Achtung: Bei Blutungen, Wehen, Atemschwierigkeiten, Übelkeit, Schwindel, Schmerzen in Rücken, Symphyse oder anderen Gelenken ist das Training sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen!

Posted in FAQs, Frauen.